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Sonnenschutz von Innen
Der Sommer bringt für die Haut eine ganz besondere Herausforderungen mit sich.
Die Gefahr steckt in der ultravioletten Strahlung des Sonnenlichts (UV-A, UV-B, UV-C). UV-Strahlen sind unsichtbar und können auf Dauer und in hoher Konzentration die Haut angreifen und schädigen. Verschiedene Mikronährstoffe haben als Antioxidantien die Funktion, Zellen vor diesen Radikalen zu schützen.

Was macht die Sonne und Umwelt mit der Haut?
Sonne und Haut
In den Sommermonaten ist ein besonderer Schutz für die Haut nötig, denn nur eine gesunde Hautschutzbarriere kann uns vor gefährliche UV-Strahlen der Sonne sowie umweltbedingter Hautalterung schützen. Grundsätzlich kommt es auf den Hauttyp an, wie gut die Sonne vertragen wird. Helle Haut kann sich etwa fünf bis zehn Minuten und dunklere 20 bis 30 Minuten in der Sonne aufhalten, ohne das etwas gravierendes (z. B. Sonnenbrand) passiert. Danach sollte man seine Haut mit der richtigen Kleidung, Sonnencremes oder durch Schatten schützen.
Wird die Haut UV-Strahlung oder Ozon-Belastungen ausgesetzt, entstehen reaktive Stoffe, die sogenannten freien Radikalen und Oxidantien (ROS). So wird z.B. ein ausgiebiges Sonnenbad für die Haut purer Stress.
In Tierversuchen an Mäusen zeigte sich nach Ozon (O3) Exposition eine Verminderung von Vitamin C und E in der Epidermis. Dies konnte auch beim Menschen nach einer experimentellen Ozonexposition des Unterarms im Stratum corneum festgestellt werden. Im Mausmodell wurde ein 10-facher Anstieg der Lipidperoxidation in der Epidermis nach Ozon Konfrontation gemessen.
Quelle: PupMed.grov
Elementare Nährstoffe für die Haut
Schöne Haut von innen & außen
Die Haut als Organ benötigt, wie jedes andere Organ im Körper, bestimmte Nährstoffe für den Aufbau, Erhalt und Schutz. Auch wenn die Alterung der Haut einen natürlichen Prozess darstellt, ist das Bedürfnis nach einem langen gesunden Erhalt dieses Organs wichtig. Die Hautalterung sowie die Gesundheit der Haut wird zum einen durch genetische Faktoren und dem chronologischen Alterungsprozess im Laufe des Lebens gesteuert. Ebenso beeinflussen externe, meist umweltbedingte Faktoren, wie z.B. erhöhte UV-Exposition, Umweltverschmutzung verstärkt den Hautalterungsprozess. Diese Prozesse stehen im Zusammenhang mit einer gesteigerten Bildung von reaktiven Sauerstoffradikalen (ROS) und somit einem erhöhten oxidativen Stress für die Haut.
Verschiedene Mikronährstoffe haben als Antioxidantien die Funktion, Zellen vor diesen Radikalen zu schützen und sind an der Synthese, dem Stoffwechsel und dem Schutz der Haut beteiligt. Hierzu zählen bspw. Peptide und essenzielle Fettsäuren sowie Nährstoffe, die den gesteigerten Abbau von Zellen hemmen und die Struktur erhalten. Neben dem neu aufkommenden Interesse und der Bedeutung von pflanzlichen Komponenten sind Vitamine und Mineralstoffe grundlegende Pfeiler für die Hautgesundheit.
Kollagen
Kollagene sind die am häufigsten vorkommenden Proteine in Säugetieren. Sie spielen eine strukturelle Rolle und tragen zu mechanischen Eigenschaften, Organisation, und der Form von Geweben bei. Es gibt bis zu 28 Kollagenfamilien in Wirbeltieren. Die gemeinsame Struktur und ein Merkmal von Kollagenen ist das Vorkommen mindestens einer Tripelhelix. Spezielle modifizierte bioaktive Kollagenpeptide, bieten hier einen neuen Ansatz für die Verbesserung des Hautbildes somit auch für ein gesundes Hautbild. Diese oral zugeführten Kollagenpeptide üben verschiedene, wirkungsvolle Eigenschaften auf das Hautbild sowie auf keratogene Strukturen (bspw. Nägel) auf. Die definierten Kollagenpeptide werden von den Fibroblasten der Haut als Kollagenfragmente (wie aus katabolen Prozessen) erkannt, wodurch der Kollagenstoffwechsel angeregt wird, um den durch die Kollagenfragmente ausgelösten scheinbaren Kollagenabbau entgegenzuwirken. Mittels dieses Effektes wird die Kollagenproduktion in der Dermis gesteigert und das Hautbild verbessert. Beispielsweise zeigen verschiedene Studien, den Einfluss eines definierten Kollagenpeptides (Verisol®) und dessen wirkungsvollen Einfluss auf das Hautbild. In einer doppelblind Placebo-kontrollierten Studie von Proksch et al wurden 69 Frauen im Alter von 35 bis 55 Jahren rekrutiert. Diese erhielten täglich das Studienpräparat oder Placebo, aufgelöst in Wasser, zum oralen Verzehr. Nach Auswertung der Studienergebnisse, abzüglich sieben produktunabhängiger Studiendropouts, zeigte ich deutlich, dass der Verzehr des Kollagenpeptides (Verisol®) im Vergleich zur Placebogruppe bereits nach vier Wochen zu einer signifikanten Steigerung der Hautelastizität führte. Bei den älteren Probanden konnte eine feuchtigkeitsspendende Wirkung auf die Haut beobachtet werden. Über einen längeren Zeitraum hinaus scheint sich die Zufuhr der definierten Kollagenpeptide positiv auf das Hautbild und die Hautgesundheit auszuwirken. Es zeigten sich ebenfalls bereits nach 4 Wochen in einer Studie mit 100 Frauen im Alter von 45-65 Jahren einer signifikante Reduzierung der Faltentiefe und einer höheren Konzentration von Prokollagen. Ein weiteres, leider primär nur Frauen betreffendes Hautproblem, betrifft die im Volksmund bezeichnete Orangenhaut oder Cellulite. In einer doppelblind Placebo-kontrollierten Studie im Journal of Medical Food, wurden 105 normal und übergewichtige Frauen im Alter von 24-50 Jahren mit mittelschwerer Cellulite rekrutiert. Die randomisierten Probanden erhielten über 6 Monate eine tägliche Dosis von 2,5 g des Kollagenpeptides oder Placebo. Zu Beginn sowie nach 3 und 6 Monaten wurde der Grad der Cellulite sowie Hautwelligkeit und Dermale Dichte beurteilt. Die Gruppe mit Verumpräparat zeigte bei den normalgewichtigen Frauen eine signifikante Abnahme im Schweregrad der Cellulite und eine verminderte Hautwelligkeit an den Oberschenkeln. Der Effekt der Verumsupplementierung zeigte sich ebenfalls bei den übergewichtigen Frauen, jedoch weniger ausgeprägt als bei den normalgewichtigen Probanden. Die Ergebnisse weisen deutlich auf, dass ein regelmäßiger Verzehr über einen Zeitraum von 6 Monaten zu einer deutlichen Verbesserung des Hautbildes bei moderater Cellulite führt.)
Vitamin C
Vitamin C ist bedeutungsvoll für die Haut. Dies zeigt sich bereits daran, dass die Vitamin C Konzentration in der Haut höher ist als in anderen Geweben. In der Epidermis liegt ein Vitamin C Gehalt auf das Nassgewicht von 6-64 mg/100g vor und im Korium (Lederhaut) von 3-13 mg/100 g.
In der Haut ist Vitamin C für die Kollagensynthese verantwortlich, indem es L-Lysin und L-Prolin hydroxyliert. Diese beiden Formen sind für die Tertiärstruktur verantwortlich. L-Ascorbinsäure spielt eine aktive Rolle bei der Vermehrung und Migration von Hautfibroblasten, regt in Zellkulturen die Produktion von Kollagen und Elastin an und übt einen Antifalteneffekt aus Vitamin C hemmt die Bildung durch UV-Strahlung aktivierter pro-inflammatorischer Zytokine. Diese antioxidativen Eigenschaften schützt speziell die Epidermis vor ultravioletter Strahlung und anderweitiger Umwelteinflüsse. Die Kombination von Vitamin C und Vitamin E in oraler Darreichung kann die Sonnenbrandreaktion auf UVB-Bestrahlung reduzieren.
Vitamin E
Vitamin E ist das bekannteste und wichtigste fettlösliche Antioxidans für den Menschen. Vitamin E schützt vor Lipidperoxidation und verlangsamt die Hautalterung.
Spurenelemente: Selen, Zink, Kupfer
Selen ist ein elementares Spurenelement für den Körper. Eine wichtige Rolles spielt Selen in enzymatisch funktionierenden Proteinfamilien wie bspw. in Form der Glutathionperoxidasen, wie die zytosolische GPx, die gastrointestinale GPx, die Plasma-GPx sowie die Phospholipid-Hydroperoxid- GPx. Trotz einzelner spezifischer Funktionen eliminieren und schützen diese insbesondere im Zytosol bzw in der Mitochondrienmatrix Sauerstoffradikale und tragen somit zum Schutz vor oxidativen Schäden bei. Die Thioredoxinreduktasen, wie der TrxR1, TrxR3 und TGR, spielen eine essenzielle Rolle bei der Reduktion von oxidiertem Thioredoxin oder von Dehydroascorbinsäure und Lipidhydroperoxiden sowie der Jodthyronionischen Deionidasen (DIOs).
Fettsäuren
Omega-3 Fettsäuren üben protektive Eigenschaften auf die Haut mittels direkter Konkurrenz auf den Stoffwechsel der Arachidonsäure, als Bildungsauslöser entzündungsfördernder Eicosanoide aus. Ein weiterer Mechanismus wird der Unterdrückung UV-induzierter Keratinozyten Schädigungen diskutiert.
Inwieweit Umweltverschmutzung und UV-Belastung die Haut beeinträchtigen können, ist folgend graphisch dargestellt.
Bild links:
Luftschadstoffe (schwarze Punkte) dringen direkt oder indirekt in die Haut ein und induzieren biochemische Prozesse, wie eine Erhöhung der Produktion von ROS, eine Erhöhung der Lipidperoxidation, der Proteinoxidation und dem Zelltod. Diese Prozesse beeinträchtigen die Zellproliferation und führen zu einem Rückgang des Antioxidantien– und ATP-Spiegels. Der Hautalterungsprozess, Hautreizungen wie Neurodermitis oder Störungen in der Hautfeuchtigkeitsregulation können dadurch ausgelöst werden.
Bild rechts: Die Kombination von UV-Strahlung und Schadstoffen führt zu einer Verstärkung dieser biochemischen Prozesse mit einhergehender Beeinträchtigung.


Auf einen Blick
Nährstoffspezifische Eigenschaften für die Hautgesundheit
Nährstoff | Einfluss auf die Haut |
Vitamin C | Ist an der Differenzierung von Keratinozyten beteiligt Stimuliert die Ceramidsynthese Beeinflusst die Hautfeuchtigkeit Ist an der Kollagenbiosynthese und -bildung der der extrazellulären Matrix und erhöht die Synthese von Glykosaminoglykanen (GAGs) Hemmt die Melanogenese Schützt vor UV-Strahlung und lichtinduzierter Hautalterung |
Vitamin E | Beteiligt an der Biosynthese von Kollagen, Elastin und GAGs Schützt die Lipidstrukturen des Stratum corneum Verhindert die Entstehung UV-induzierter Erytheme Ausgeprägte antioxidative Eigenschaften |
Selen | Agiert als Antioxidans Cofaktor der GPX, eliminiert reaktive Peroxide Vermindert ROS-induzierte Entzündungen und DNA-Schäden Schützt die Haut vor UV-induziertem Oxi-Stress Hat eine Einfluss auf den Alterungsprozess und altersbedingter Erkrankungen |
Zink | Beugt UV-induzierten Hautschäden vor Schützt vor Photoaging Spielt eine Rolle bei der Morphogenese, Hautregeneration und Erhalt |
Kupfer | Weist eine antimikrobielle Aktivität auf Stimuliert die Kollagenreifung Moduliert die Melaninsynthese |
(Quelle: Michalak et al. Nutrients, Bioactive Compounds for Skin Health)
Quellen:
Nutrients . 2019 Oct 17;11(10):2494. doi: 10.3390/nu11102494. A Collagen Supplement Improves Skin Hydration, Elasticity, Roughness, and Density: Results of a Randomized, Placebo-Controlled, Blind Study Liane Bolke 1 , Gerrit Schlippe 2 , Joachim Gerß 3 , Werner Voss
Skin Pharmacol Physiol 2014;27:47–55. Oral Supplementation of Specific Collagen Peptides Has Beneficial Effects on Human Skin: A Double-Blind, Placebo-Controlled Study E. Proksch a D. Segger c J. Degwert c M. Schunck b V. Zague d S. Oesser
Skin Pharmacol Physiol 2014;27:113–119 Oral Intake of Specific Bioactive Collagen Peptides Reduces
Skin Wrinkles and Increases Dermal Matrix Synthesis. E. Proksch a M. Schunck b V. Zague d D. Segger c J. Degwert c S. Oesser