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Neue Therapieansätze für Allergien

Chemie trifft Mikronährstoffe
Beratungstipp: Antiallergika klug kombinieren
Im Frühjahr steht die Therapie von Heuschnupfen & allergischem Asthma in Arztpraxis und Apotheke an der Tagesordnung. Vitamin C, Quercetin und Schwarzkümmelöl stellen eine ideale Ergänzung zu Antiallergika dar. Erfahren Sie mehr über die Wirkmechanismen.
Sowohl pharmakologisch als auch mit Mikronährstoffen gibt es verschiedene Wege, Allergie-Symptome zu lindern. Die Liste möglicher Medikamente bei allergischen Beschwerden ist lang und reicht von topischen, inhalativen und systemischen Glucocorticoiden über Mastzell-Stabilisatoren bis hin zu Antihistaminika zur lokalen oder oralen Anwendung. Während Mastzellstabilisatoren wie die Cromoglicinsäure die Histamin-Freisetzung nur prophylaktisch reduzieren, lindern klassische H1-Antihistaminika wie Cetirizin, Loratadin und Fexofenadin die Wirkung des ausgeschütteten Histamins durch eine antagonistische Wirkung am Histaminrezeptor. Sie haben ihren festen Stellenwert in der Therapie.
Klug eingesetzt, können Phytotherapeutika und Mikronährstoffe den Arzneimittelbedarf senken, die Symptomkontrolle verbessern und kausal in das Allergie-Geschehen eingreifen. Die „Big Player“ rund um Allergie sind Vitamin C, Quercetin und Schwarzkümmelöl. Als wesentliches Element der Redoxkette aus Vitamin E, Coenzym Q10, alpha-Liponsäure und Glutathion ist Vitamin C zentral an der Regeneration von Glutathion beteiligt und nimmt eine Schlüsselrolle bei Allergie ein. „Glutathion wirkt nicht nur entgiftend und antioxidativ, sondern reguliert auch die Th2-Antwort herunter“, schildert Dr. Gerrit Sütfels im Gespräch mit Kyberg Vital (das ganze Interview lesen Sie hier). Diese liegt einer Allergie ursächlich zu Grunde.
Schon eine Publikation vor über 40 Jahren postulierte, dass ein Abfall der Vitamin-C-Plasmaspiegel zu exponentiell steigenden Histaminspiegeln führt. Die orale Einnahme von 1 Gramm Vitamin C über drei Tage konnte bei Probanden die Histamin-Konzentration senken (Quelle: Histamine and ascorbic acid in human blood). Um durch eine ausgewogene Ernährung adäquate steady-state-Spiegel von Vitamin C (=Ascorbinsäure) zu erreichen, sind schätzungsweise 5 bis 9 Portionen Obst und Gemüse nötig. Diese Verzehrmenge wird im Alltag selten erreicht. Leider erschweren Vitamin-Verluste durch falsche Lagerung eine suffiziente Versorgung zusätzlich, wie beispielsweise Ascorbinsäure-Verluste durch Lagerung von Äpfeln bei Raumtemperatur. Allergiker sind daher gut beraten, täglich mit 1000 bis 2000 mg Ascorbinsäure zu arbeiten, sofern keine Kontraindikation vorliegt. Gut zu wissen: Auch die regelmäßige Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) kann die Vitamin-C-Spiegel im Blut und Leukozyten senken.

Zur Information
Zur Information: Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass sich unsere Produkte OrthoDoc® Mucosa und aminoplus® Tryptophan plus geändert haben.
Da uns eine bestmögliche Verträglichkeit und Wirkung am Herzen liegen, verzichtet OrthoDoc® Mucosa ab sofort auf Histaminbildende Bakterienstämme sowie Inulin. Es enthält stattdessen 10,8 g resistente Stärke Typ III. Sie unterstützt das Cross-Feeding und die Butyrat-Bildung im Darm, ohne unangenehme Blähungen oder Völlegefühl hervorzurufen. Mucosa bietet damit eine wunderbare Rundum-Lösung für einen gesunden Darm mit Glutamin, Vitaminen, mikroverkapselten Probiotika und Präbiotika. All das in einem Beutel ohne Rieselhilfen, Süßungsmittel oder Farbstoffe. Ebenfalls neu ist aminoplus® Tryptophan plus. Hier runden neben Niacin und Vitamin B12 die aktivierte Folsäure und aktiviertes Vitamin B6 die Wirkung ab.um Produkt

Das Flavonol Quercetin wirkt synergistisch mit Vitamin C. Chemisch gesehen ist Quercetin ein Polyphenol. Das Flavonolglykosid des Quercetins ist unter dem Namen Rutosid bekannt. Bioflavonoide verfügen allgemein über einen sogenannten Vitamin-C-Spareffekt. Das bedeutet, dass es die Regeneration von Vitamin C und damit Vitamin E und Glutathion unterstützt. In der Natur ist Quercetin weit verbreitet. Es ist beispielsweise in Zwiebeln, Beeren, Kräutern und Äpfeln mit Schale (36 bis 140mg/kg frischer Apfel mit Schale) enthalten. Quercetin entfaltet seine antiallergische Wirkung durch Hemmung der Histaminproduktion und proinflammatorischer Mediatoren. Es senkt die Antigen-spezifische IgE-Antikörperfreisetzung durch B-Zellen und reguliert die Th1/Th2 -Achse. Die antiinflammatorischen Effekte sind mittlerweile auch auf molekularbiologischer Ebene gut untersucht: Es hemmt beispielsweise die LPS-induzierte TNF-alpha-Produktion in Makrophagen ebenso wie die Synthese der Enzyme Cyclooxygenase und Lipoxygenase. Als Antioxidans wirkt es sich zusätzlich positiv auf die Lipidperoxidation aus und hemmt zusätzlich die Thrombozytenaggregation und Gefäßpermeabilität (Quercetin with the potential effect on allergic diseases).
Diese Wirkung kann optimal von oligomeren Proanthocyanidinen (=OPC) ergänzt werden. Die sekundären Pflanzenstoffe zählen ebenso wie Quercetin zu den Polyphenolen und sind Biopolymere unterschiedlicher Länge, die aus Catechin- und Epicatechin-Einheiten bestehen. Es wirkt ebenso wie Quercetin antiallergisch durch eine hemmende Wirkung auf Mastzellen. Zudem wirkt OPC inhibitorisch auf NfkappaB und damit antiinflammatorisch und – bedingt durch die Molekülstruktur -ebenfalls antioxidativ. Praxistipp: Die Einnahme von Vitamin C, Quercetin und OPC sollte am besten vor Beginn des Pollenflugs eingenommen werden. Eine Orientierung für den idealen Zeitpunkt bietet unser Pollenkalender. (Pollenflugkalender-PDF)
Sind die Symptome bereits da, ist es aber noch nicht zu spät. Zusätzlich profitieren Patienten auch von der Einnahme von Schwarzkümmelöl als Phytotherapeutikum. In zahlreichen Ländern in Asien und Afrika wird Nigella sativa für eine ganze Liste von Erkrankungen eingesetzt. Die positive Wirkung auf allergische Rhinitis, Asthma bronchiale oder beispielsweise atopisches Ekzem bei oraler Einnahme ist längst durch Studien belegt und untersucht. Präventive Effekte auf Lungenerkrankungen scheinen hauptsächlich auf die Inhaltsstoffe Thymochinon, Thymol, Carvacrol und alpha-Hederin zurückzuführen zu sein. In Tierversuchen konnte festgestellt werden, dass verschiedene Extrakte und Inhaltsstoff antioxidativ, immunmodulatorisch und antiinflammatorisch wirken. Die Einnahme setzt also kausal statt nur symptomatisch an der Ursache allergischer Symptome an. Zusätzlich wirkt es bronchodilatorisch, was den Einsatz insbesondere bei Patienten mit COPD, Asthma sowie Lungenerkrankungen vorteilhaft erscheinen lässt (The effects of Nigella sativa on respiratory, allergic and immunologic disorders, evidence from experimental and clinical studies, a comprehensive and updated review). Experten empfehlen die zweimal tägliche Einnahme von 500 mg pro Tag, wobei auch höhere Dosen sicher und verträglich scheinen.
Weitere Quellen: Mikronährstoffe – Metabolic Tuning, Prävention, Therapie, Uwe Gröber, 3. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH