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Schlafstörungen – Ursachen und Symptome

„Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen!“ ist ein Satz, der in der heutigen Gesellschaft Normalität geworden ist. Doch welcher Leidensdruck hinter diesem Satz liegt, kann nur jemand verstehen, der unter Schlafproblemen leidet. Denn ein geregelter Schlafrhythmus ist für einen gesunden Schlaf essenziell.

 

Schlafstörungen – Ursachen und Symptome

Leitlinie – Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen

Weltweit hat jeder fünfte Mensch Schlafstörungen. In Deutschland ist es sogar jeder Vierte.
Nach Informationen der DGSM nehmen 1,9 Millionen Menschen in Deutschland regelmäßig Schlafmittel ein. So klagen 25 % der Bevölkerung über Schlafstörungen und 11 % erleben ihren Schlaf als “häufig nicht erholsam”.

Eine Ein- und Durchschlafstörung oder das vorzeitige morgendliche Erwachen beeinträchtigen den Regenerationsprozess im Körper, der im Schlaf angekurbelt wird und wirken sich in Tagesmüdigkeit, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit und auf die Leistungsfähigkeit aus. Langfristiger Schlafmangel schwächt das Immunsystem und kann sich auf die Gesundheit z.B. mit Herz-Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen, Bluthochdruck oder Übergewicht auswirken.

Die internationale Klassifikation der Schlafstörungen (International Classification of Sleep Disorders, ICSD) definiert den Schweregrad einer Schlafstörung (Insomnie) als leicht, mittel oder schwer (Tabelle 1). Die Einteilung bezieht sich auf die Dauer (akut min. 4 Wochen, subakut min. 6 Monate und chronisch bis mehr als 6 Monate) der Schlafstörungen und sechs Hauptgruppen (Tabelle 2):

  • Insomnien
  • Schlafbezogene Atmungsstörungen
  • Hypersomnien zentralnervösen Ursprungs
  • Zirkadianer Rhythmus – Schlafstörungen (Zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen)
  • Parasomnien
  • Schlafbezogene Bewegungsstörungen
Schlafstörungen – Ursachen und Symptome

Schlafstörungen

Insomnien/Psychophysiologische Insomnie

Insomnie ist eine immer wiederkehrende oder langanhaltende Schlafstörung. Betroffene haben Schwierigkeiten, ein- oder durchzuschlafen, frühes Erwachen oder ein Gefühl von nichterholsamem Schlaf. Die psychophysiologische Insomnie ist die häufigste Schlafstörung, dabei handelt es sich um eine Schlafstörung ohne organische oder psychiatrische Verursachung. Nicht selten bleibt die Insomnie, trotz beheben der Ursachen bestehen, denn die Betroffenen entwickeln eine Erwartungsangst hinsichtlich der Aussicht auf eine weitere schlaflose Nacht. Sie liegen stundenlang wach im Bett und grübeln über ihre Schlaflosigkeit. Die ständige Angst vor den Tag, dass sie mit Müdigkeit und Erschöpfung rechnen müssen hält sie wach.

Schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS)

Es gibt vier unterschiedliche Formen der schlafbezogenen Atmungsstörungen, gemeinsam haben diese Schlafstörungen, dass sie sich durch Schnarchen, abnormale Atemmuster (Verringerung des Atemflusses um ≥ 30%) oder Atempausen (Apnoe) sowie unzureichende Beatmung während des Schlafes auszeichnen. Nur über eine stationäre Polysomnographie kann die Art und der Schweregrad festgestellt werden. Die Betroffene fühlen tagsüber eine ausgeprägten Tagesmüdigkeit oder -schläfrigkeit.

Die SBAS werden nach der „International Classification of Sleep Disorders“ (ICSD-3) in vier große Gruppen unterteil:

  • obstruktive Schlafapnoe (OSA)
  • zentrale Schlafapnoe (ZSA)
  • schlafbezogene Hypoxämie
  • schlafbezogene Hypoventilation

Häufigkeit 

  • ein bis zwei Prozent der Bevölkerung
  • Anteil des männlichen Geschlechtes überwiegt deutlich
  • Der Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 45. und 60. Lebensjahr. In dieser Altersgruppe liegt der Anteil, je nach Studie, bei fünf bis neun Prozent der Bevölkerung.

Hypersomnien ohne Bezug zu schlafbezogenen Atmungsstörungen

Eine Hypersomnie auch gerne als „Schlafsucht“ bezeichnet ist durch ein pathologisch erhöhtes Schlafbedürfnis und abnorme Tagesschläfrigkeit gekennzeichnet. Die Betroffenen fühlen sich tagsüber sehr müde und matt und schlafen ungewollt, wiederholt auch zu unpassenden Situationen und Zeiten. Die extremste Form einer Hypersomnie ist die Narkolepsie, diese ist jedoch sehr selten.

Störungen des zirkadianen Rhythmus

Bei einer zirkadianen Rhythmusstörung verschiebt sich der Tageszyklus und beeinflusst dadurch die Schlafphasen nach vorne oder hinten. Dabei ist die zeitliche Verteilung des Schlafens und Wachens innerhalb des 24-Stunden-Tages betroffen. Der Schlaf-Wach-Rhythmus (die sog. innere Uhr) ist gestört. Die Ursache für diese Schlafstörung können z.B. Jetlag, Schichtarbeit oder häufiges Zubettgehen und Aufwachen zu unterschiedlichen Zeiten sein.

Parasomnien

Parasomnien sind unerwünschte Ereignisse (z.B. Alpträume, Zähne knirschen, Sprechen im Schlaf und Schlafwandeln), die während des Schlafens oder zwischen Schlaf- und Wachphase passieren. Die Handlungen werden von den Betroffenen unbewusst ausgeführt. Dabei bestehen unterschiedliche Beziehungen zum REM- („rapid eye movement“-) Schlafstadium und den Non-REM-Schlafstadien. Parasomnien sind bei Kindern und Jugendlichen häufiger als bei Erwachsenen, sie sind jedoch meistens harmloser Natur.

Schlafbezogene Bewegungsstörungen

Schlafbezogene rhythmische Bewegungsstörung ist ein neurologischer Zustand, bei dem die Betroffenen ihren Körper kurz vor oder während des Einschlafens in repetitiver Weise schaukelt oder bewegt, weil sie für sich Missempfindungen (z.B. Ameisenlaufen, Brennen, Ziehen, Hitzegefühl und Bewegungsdrang) meist in den Beinen (selten in den Armen) wahrnehmen. Ursächlich für die Erkrankung ist vermutlich eine neurologische Fehlregulation.

Bewegungsstörungen klassifiziert:

⦁ Restless-Legs-Syndrom
⦁ Periodische Bewegungsstörung der Gliedmaßen
⦁ Schlafbezogener Bruxismus (Zähneknirschen)
⦁ Schlafbezogene rhythmische Bewegungsstörungen

Quelle: gbe-bund.de

Schlafstörungen – Ursachen und Symptome

Schlaf, eine wichtige Aufgabe des Körpers

Einige Faktoren können Schlafprobleme begünstigen oder verursachen, zum Beispiel:

  • Beruflicher und privater Stress
  • Medikamente
  • Alkohol- und Drogeneinfluss
  • Umwelt- und Wohngifte
  • Lärm
  • Ungünstige Schlafbedingungen
  • Jetlag
  • Unruhe in den Beinen (z.B. Restless-Legs-Syndrom)
  • Schichtarbeit
  • Vorerkrankungen (z.B. Depressionen)
  • Nächtliche Atemstillstände (z.B. Schlafapnoe)
  •  Schmerzen
  •  Wechseljahre (z.B. nächtliche Hitzewallungen und Harndrang)

Schlaf – unser Regenerations- und Reparaturprogramm

Ein regelmäßiger und erholsamer Schlaf ist sehr wichtig für die Gesundheit, für den Körper sowie die Mentale Verfassung. Wenn wir schlafen und die aktiven Körperfunktionen gedrosselt sind, finden wichtige Prozesse im Körper statt, die dem Erhalt und der Regeneration dienen. Neben einem erfolgreichen und effizienten Tag sollte deshalb auch der erholsame Schlaf die notwendige Aufmerksamkeit bekommen.

  • Verdauungsvorgänge
  • Entgiftung
  • Verarbeitung von Eindrücken
  • Gedächtnisbildung
  • Immunstärkung
  • Zellerneuerung
  • Entzündungsabbau
  • Stressabbau

Schauen Sie sich zu diesem Thema auch unsere Themenwelt “Schlafgesundheit” an.

Quellen:
dgsm.de
American Academy of Sleep Medicine (2001) ICSD – International classification of sleep disorders, revised: diagnostic and coding manual. American Academy of Sleep Medicine, Rochester, Minnesota

 

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